Besuch von Fritz Leng vom CVJM-Landesverband Württemberg

Am Samstag, den 19.01.2008, kam Fritz Leng zu uns nach Heidenheim. Er reiste schon am Nachmittag an, um beim CVJM-Kinderfußball die Andacht zu halten. Die Kinder hörten aufmerksam zu, als er eine spannende Geschichte erzählte, die von Vergebung handelte.

Um 19.30 Uhr fand in der Waldkirche ein Abend mit dem Thema aus Lukas 15, 11-24 statt:

"Der verlorene Sohn. Die Tür bleibt offen - neue Aspekte einer bekannten Geschichte."

Wir hatten viele Leute persönlich eingeladen, doch dann kamen weniger als erwartet. Fritz Leng sagte uns gleich, dass es bei Gott nicht auf die Anzahl ankomme; der Einzelne ist Gott wichtig. Zum Einstieg durften wir ein interessantes Bibel-Quiz lösen, bei dem wir Aussagen mit einer roten Karte (falsch) oder einer grünen Karte (richtig) bewerten sollten. Zur Belohnung gab es CVJM-Dreieck- Gummibärchen.

Fritz Leng sagte allgemein zu den Gleichnissen, dass Jesus Beispiele aus dem täglichen Leben benutzte, so dass die Zuhörer wussten, um was es ging. Doch entsprachen die Handlungen der darin vorkommenden Personen selten dem, was die Leute gewohnt waren und erwarteten.

Hier einige Punkte aus Fritz Lengs Auslegung zum verlorenen Sohn (Die rot gedruckten Sätze sind wörtliche Zitate):

Der Sohn hatte es auf dem Bauernhof gut, in der Gemeinschaft, wo jeder gebraucht wurde.
Gott vertraut uns viel an. Es liegt an uns, was wir daraus machen.
Der Sohn bat um sein Erbe. Er meinte, anderswo sei es besser. Er will aus der Gemeinschaft und dreht dem Vater den Rücken zu. Und der Vater? - Er zahlt das Erbe aus!
Gott zwingt uns in Seiner Liebe zu nichts - Gott lässt uns gehen. Seine Liebe gibt uns frei.
Der verlorene Sohn verprasst das Geld mit sogenannten "Freunden", er wird mittellos, er ist am Existenzminimum. Und keiner hilft ihm.
Der Gescheiterte findet kein Erbarmen bei Seinesgleichen. Erbarmen gibt es nur bei Gott!
Der verlorene Sohn muss Schweine hüten - da es in Israel wegen der Speisegebote keine Schweine gab, muss er sehr weit von zu Hause weg gewesen sein. Die Zuhörer empörten sich - ein Israelit, der Schweine hüten muss!
Der verlorene Sohn sitzt im Dreck - und dort strahlt die unendliche Güte und Liebe seines Vaters hinein. Er merkt, dass er am falschen Platz ist.
In der Not deiner Gottesferne: Vergiss nicht, was Er dir Gutes getan hat! (Psalm 103, 2)
Der verlorene Sohn kehrt um - so sollen auch wir unsere Sünde erkennen und bekennen und zu Gott umkehren, aus der Gottesferne zu Ihm.
Wer zu Gott umkehrt, findet immer eine offene Tür: Die Tür bleibt offen!
Der heimkehrende Sohn hatte sich auf dem langen Weg überlegt, was er seinem Vater sagen wollte. Der Vater solle ihn als Tagelöhner anstellen. Und wieder waren die Zuhörer des Gleichnisses empört, als sie hörten, dass der Vater auf den Sohn zu rannte - sie hatten mit einer Strafpredigt gerechnet! Es war undenkbar zu dieser Zeit, dass ein Patriarch rannte - und dass er zudem den dreckigen, stinkenden Sohn umarmte und küsste!
Der heimgekehrte Sohn bekam vom Vater ein Gewand, das ihn wieder als Sohn erkennbar machte, er bekam einen Ring als Zeichen, dass er wieder als Erbe eingesetzt war und außerdem Schuhe, die anzeigten, dass ihm wieder Land gehörte, dass er Besitz hatte. Bei der Feier darf es fröhlich sein, Gott nimmt uns auf!
Gott läuft seinen verlorenen Kindern entgegen!
Gott nimmt uns nicht als Arbeiter auf, sondern nur als Kinder!
Die Tür bleibt offen! Unser Platz ist bei Gott.
Was verloren ist, befindet sich am falschen Platz! Verlorene Menschen sind fern von Gott.
Unser Platz ist bei Gott!
Gott ist uns in Jesus entgegengekommen.
Weil Jesus, Gottes Sohn, tot war und wieder lebendig geworden ist, können wir leben!

Fritz Leng bestätigte für sein Leben, dass er sich bei Gott nicht eingegrenzt fühle, sondern eher eine immer größere Freiheit erlebe. Das konnte man ihm auch abspüren.
Wir haben uns über den Besuch gefreut und sind dankbar für den schönen Abend, an dem wir "neue Aspekte einer bekannten Geschichte" kennen lernen durften!

Ursula Schmidt-Rohr