Da freut man sich seit Wochen auf die Einladung für die Bergtour und erwartet mehr als einen Spaziergang
und dann erreicht einen diese Einladung mit den Hinweisen, wie z.B. eine Tour für die "Tritt- und
Tiefblickfesteren, Trittsicherheit in unwegsamen Gelände, aber kein Seil und keine Klettererfahrung". Da
kamen uns doch die Zweifel, ob das für uns machbar ist. Aber Matt versicherte uns, "ihr schafft das", aber
für Spaziergänger ist das diesmal nichts. Also waren wir mutig und entschlossen das Abenteuer zu wagen:
Kein Spaziergang - aber was dann?
Am 24. September pünktlich um 7 Uhr machten sich 7 fröhliche und mutige Wanderer auf den Weg nach Hinterstein
bei Hindelang. An diesem schönen Wochenende hatten jedoch nicht nur wir diese Idee, somit waren die Parkplätze
knapp und wir erreichten gerade noch schnellen Schrittes unseren Bus zum Giebelhaus. Aber dann mussten wir
selber ran. Ca. 3 Stunden stiegen wir durch die herrliche Landschaft unserem ersten Ziel und unserem Quartier
für die Nacht, dem Prinz-Luitpold-Haus entgegen. Dort angekommen füllten wir mit unserem mitgetragenem Vesper
bei einer Mittagsrast unsere Kraftreserven auf, denn danach wollten wir den Wiedemer Kopf besteigen. Zum Glück
konnten wir einen Teil unseres Gepäcks auf der Hütte lassen, denn nun kam der herausfordernde Teil. Große
Felsblöcke, Drahtseil-Sicherungen, schwindelerregende Blicke in den Abgrund und viele lose Steine mussten von
uns überwunden werden um den Gipfel zu erreichen. Nach insgesamt über 1300 Höhenmetern oben angekommen
entschädigte die geniale Aussicht auf die Allgäuer und Tiroler Bergwelt und die wachsenden Edelweiße den
kräftezehrenden Aufstieg. Auch den Abstieg meisterten wir danach sehr gut, die Aussicht auf ein leckeres
Abendessen in der Hütte motivierte uns.
Am Sonntagmorgen um 8 Uhr starteten wir nach einer nicht sehr erholsamen Nacht in unserem engen, vollen Lager
und einem leckeren Frühstück zur nächsten Tour. Diese führte uns noch im eine Mittagsrast ermöglichte. Die
Hütte war schon wieder in Sicht, der Zwetschgenkuchen lockte uns sehr und so brachen wir schnell wieder auf.
Der Kuchen gab uns die Kraft für unsere letzte Etappe, den Abstieg mit wieder vollgepackten Rucksack hinunter
ins Tal zum Bus am Giebelhaus. Stolz und glücklich traten wir von dort die Heimreise an.
Kein Spaziergang, aber dafür wieder einmal zwei geniale, sportliche, schweißtreibende, herausfordernde,
persönliche Grenzen überschreitende, aussichtsreiche, traumhafte, trockene, sonnige Tage mit einer
fröhlichen und für jeden Spaß zu habenden Gruppe rund um das Prinz-Luitpold-Haus.
Ganz herzlichen Dank an Martin Wimmer und Christian Unger für die Organisation und Leitung dieser perfekten
Bergtour und die Motivation, Geduld, Hilfe und guten Tipps an den herausfordernden Stellen!
Stefanie Schrezenmeier und Irene Arnrich