Als wir am Samstagmorgen mit Daniels Auto im CVJM - Garten eintrafen, war es für mich zwar noch viel
zu früh, doch wir waren trotzdem die letzten. Mit uns waren es 15 Leute, die sich dort einfanden. Wir
besprachen noch die letzten Einzelheiten, beteten miteinander, packten alle Sachen ein oder um - und
los ging's mit 3 Autos ins Kleinwalsertal, den Bergen und Österreich entgegen! Da es morgens noch
ziemlich trübe aussah am Himmel, machten wir uns darauf gefasst, dass es regnen würde und waren schwer
mit wasser- und winterfester Kleidung bewaffnet. Als wir im Kleinwalsertal ankamen, war der Parkplatz
wegen eines Volksfestes gesperrt, und wir mussten auf einem Campingplatz parken.
Bei strahlendem Sonnenschein (die Regenkleidung hat uns an beiden Tagen nichts genutzt und bescherte
uns nur Rückenschmerzen) ging es frohen Mutes los. Am ersten Tag hatten wir uns das Geißhorn
(2366m) vorgenommen und wollten dann in der Mindelheimer Hütte (2058m) übernachten.
Bald entledigten sich alle ihrer warmen Kleidung und wir legten mehrere Trinkpausen ein. Da wir eine
buntgemischte Truppe waren, fiel es Martin schwer, gerechte Pausen einzuteilen, weil die Erfahrenen
vorauseilten, um schnell auf den Gipfel zu kommen. Wir haben es schließlich mit etwas Klettern,
manchem Stöhnen und durchgeschwitzten T-shirts bis auf den Gipfel geschafft. Dort packten
seltsamerweise 3 Leute ihre Handys aus, und alle genossen die tolle Aussicht. Da sich auf dem Gipfel
die Grenze zwischen Österreich und Deutschland befand, witzelten wir eine Weile herum, teilten
unsere übriggebliebenen Schokoriegel, Brötchen und Süßigkeiten und machten uns
dann an den Abstieg.
Alle freuten sich schon auf die Hütte, doch es wurde noch ein sehr anstrengendes Stück, bis
wir endlich abends an der hoffnungslos überfüllten Hütte ankamen. Zum Glück hatte
Martin Betten reservieren lassen! Sonst hätten wir womöglich, wie andere, draußen
schlafen müssen. Diesen armen Leuten haben wir ein paar Decken überlassen, als sie uns darum
baten. In dem überfüllten Raum war es sowieso sehr warm und stickig. Wir aßen draußen
zu Abend und beobachteten den Sonnenuntergang und den mit Milliarden von Sternen übersäten
Himmel. Doch dann wurde es schon recht kalt, und ich verzog mich ins Bett. Trotz Kopfschmerzen schlief
ich bald ein. Manchem anderen ging es wohl ähnlich wegen der Höhe.
Doch am nächsten Morgen waren wir mehr oder weniger ausgeruht und peilten nach dem
Frühstück unser nächstes Ziel an, den Widderstein. Nach kurzem Weg hielt Friedemann eine
Andacht und wir sangen ein paar Lieder. Als wir den Widderstein zur Hälfte erklommen hatten, war
es schon sehr spät und unsere Kräfte weitgehend verbraucht. So umrundeten wir ihn nur und
stiegen dann ins Tal hinunter. Nachdem wir sehr erschöpft und mit manchen Blasen an den
Füßen bei den Autos ankamen, fuhren wir glücklich und k.o. nach Hause. Durch Stau und
Regen waren wir endlich um 20.30 Uhr in Heidenheim.
Ruth Winter